**Der Sanierungsstau bei alten Bürogebäuden in Deutschlands Metropolen: Eine Herausforderung für die Zukunft**
In den letzten Jahren hat sich der Zustand alter Bürogebäude in Deutschlands Großstädten zunehmend verschlechtert. Eine neue Studie des Berliner Marktforschungsinstituts Bulwiengesa, die exklusiv der WirtschaftsWoche vorliegt, offenbart die dringende Notwendigkeit, diese Gebäude zu sanieren. Der Sanierungsstau bei alten Büroimmobilien ist ein Problem, das nicht nur die Immobilienbranche, sondern auch die Umwelt und die Wirtschaft insgesamt betrifft.
### Zunehmender Leerstand und Sanierungsbedarf
Die Nachfrage nach Büroflächen hat in den letzten Jahren abgenommen, was teilweise auf die Etablierung des Homeoffice und die Fertigstellung neuer, moderner Immobilien zurückzuführen ist. Als Folge ist die Leerstandsquote bei deutschen Büroimmobilien im ersten Halbjahr 2024 auf durchschnittlich 6,3 Prozent gestiegen. Dieser Wert liegt fast doppelt so hoch wie 2019, als die Leerstandsquote noch bei 3,6 Prozent lag.
Ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg ist die zunehmende Verpflichtung von Unternehmen, Nachhaltigkeitsziele einzuhalten. Dies führt dazu, dass der wachsende Leerstand sich vor allem auf ältere Gebäudebestände konzentriert. Laut der Studie von Bulwiengesa sind fast die Hälfte der Bürogebäude in Köln sanierungsbedürftig, während in München nur 15 Prozent der Bürofläche in diesem Zustand sind.
### Stadtübergreifende Sanierungsnotwendigkeit
Die Situation ist jedoch nicht nur auf einzelne Städte beschränkt. In den sieben wirtschaftlich relevanten Metropolen Deutschlands, den sogenannten A-Städten, ist etwa ein Drittel der Bürogebäude sanierungsbedürftig. Zu diesen Städten gehören Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, München, Stuttgart und Köln. Insgesamt umfasst dies rund 84 Millionen Quadratmeter Bürofläche, was etwa ein Fünftel des gesamten deutschen Büromarktes ausmacht.
### Sanierungstätigkeiten nehmen zu
Trotz der Herausforderungen gibt es positive Entwicklungen. Die Sanierungstätigkeit in den A-Städten hat im Vergleich zu den letzten fünf Jahren zugenommen. Von 2019 bis 2026 werden und wurden rund 2,5 Millionen Quadratmeter Bürofläche in diesen Städten saniert. Rund die Hälfte dieser Fläche ist bereits fertiggestellt, während knapp 950.000 Quadratmeter derzeit im Bau und 320.000 Quadratmeter in der Planung sind.
### Zukunftsaussichten und regelmäßige Überprüfung
Bulwiengesa plant, die Studie künftig halbjährlich zu aktualisieren, um den Fortschritt und die Veränderungen im Sanierungsbedarf zu verfolgen. Diese regelmäßige Überprüfung wird es ermöglichen, gezielt Maßnahmen zu ergreifen und die Sanierungsbemühungen zu optimieren.
### Fazit
Der Sanierungsstau bei alten Bürogebäuden in Deutschlands Metropolen ist ein dringendes Problem, das sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Auswirkungen hat. Die zunehmende Leerstandsquote und der steigende Sanierungsbedarf erfordern umgehendes Handeln. Die positiven Entwicklungen in den Sanierungstätigkeiten sind ermutigend, aber es bleibt viel zu tun, um die Büroimmobilien auf Vordermann zu bringen und die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.